Herr Richter: „Wenn es um die Interessen unserer Mieter geht, bleiben wir immer am Ball.“

(Artikel vom Juli 2006)

Als Vertreter hat Herr Richter schon immer bei den Versammlungen nachgefragt und gebohrt. Immer wollte er alles genau wissen.

Sein reges Interesse an den Geschehnissen in der WBG „Aufbau“ fiel positiv auf. „Ich wurde schließlich von Herrn Schuhmann gefragt, ob ich nicht zur Wahl als Mitglied des Aufsichtsrates antreten wolle“, erinnert sich Herr Richter. „Kurz entschlossen habe ich zugestimmt.“ Er wurde gewählt, und damit begann seine Arbeit im Aufsichtsrat der WBG „Aufbau“ eG. Die gemeinsame Geschichte von Herrn Richter und der WBG begann allerdings wesentlich früher als 2006 - seit 1976 ist er Mitglied. Damals zog der Vierundsechzigjährige zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn in die Beerendorfer Straße. Bis heute ist das Ehepaar sehr zufrieden mit ihrer Wohnung. „An unsere Wohnung sind wir damals über einen Ringtausch gekommen“, erzählt Herr Richter. „Und nicht nur dabei hatten wir Glück.“ Die Wohnungen wurden damals per Losverfahren verteilt und Richters zogen das Los für die 1. Etage, genau die Wohnung, die sie haben wollten. „Bevor wir eine Wohnung bekamen, mussten wir noch die Aufbaustunden ableisten“, berichtet er. „Das hieß für uns, Schrott im Schokoladenwerk zu laden.“
 
Zusammen mit seiner Frau genießt er die Zweisamkeit in ihrer Wohnung. 2006 ist er in den Vorruhestand gegangen, nachdem er über dreißig Jahre bei der Stadtwirtschaft Delitzsch, der jetzigen Delitzscher Servicegesellschaft, gearbeitet hatte. Erst als technischer Leiter, dann als Direktor und schließlich als Vertreter des Geschäftsführers der Servicegesellschaft. Jetzt im Ruhestand kann er sich ganz auf die Arbeit in der WBG konzentrieren.
 
„Nach der Wende hat sich das Erlebte einfach umgedreht“, meint Herr Richter. „Zu Zeiten der DDR hatten wir entweder Bilanzen, aber nicht das Geld, um etwas zu kaufen oder wir hatten das Geld, aber keine Bilanzen. Nach der Wende konnten wir alles kaufen, vorausgesetzt wir hatten das Geld.“ Diese Entwicklung ist für ihn ein großer Vorteil. Sie erleichtert das Arbeiten. Es gab keinen politischen Druck mehr, eigene Entscheidungen konnten getroffen werden. Allerdings hat sich das Genossenschafts-Bild aus seiner Sicht auch sehr gewandelt: „Vor der Wende war die WBG nur eine Verwaltung, heute muss man immer mehr machen, um Mieter zu gewinnen und zu halten.“ Deshalb hält Herr Richter es auch für so wichtig, dass es Einrichtungen wie das Blumenfest gibt oder weiter in die Verschönerung der Wohngebiete und in die Sanierung der Gebäude investiert wird.
 
„Wir versuchen zu tun, was wir können“, sagt Herr Richter, „wir hören genau hin, wenn unsere Mieter sagen, was sie sich wünschen. Dazu gehören an erster Stelle die baulichen Veränderungen – Fahrstühle und weitere Balkone. Aber manchmal brauchen wir einen noch engeren Kontakt zu unseren Mietern.“ Dafür engagieren sich der Vorstand und der Aufsichtsrat; Herr Stiller als Aufsichtsratsvorsitzender will, dass die Mitglieder sehen, dass sich etwas tut, dass die WBG „dranbleibt“ und dass sie sich für ihre Mitglieder einsetzt. „Es gibt gute Beispiele aus anderen Genossenschaften“, weiß Herr Richter. „Das können wir auch“, da ist er sich sicher. Für ihn ist klar: „Wenn es um die Interessen unserer Mieter geht, bleiben wir immer am Ball“.